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ACTARES beunruhigt über Novartis-Prozesse in Indien

ACTARES, AktionärInnen für nachhaltiges Wirtschaften, stellt an der Novartis-Generalversammlung vom 6. März mehrere Fragen zum juristischen Vorgehen des Konzerns in Indien. Novartis will die Patentierung des Krebsmittels Glivec erreichen und bekämpft Teile der lokalen Patentgesetzgebung. Sollte Novartis die strittigen Fälle gewinnen, könnte die Nachfrage nach den gratis abzugebenden Mitteln explodieren, was die Rentabilität der Produkte auf den Märkten der Schwellenländer im Allgemei-nen auch mittelfristig gefährden würde. Im Übrigen bleibt bei Novartis die Frage der Entlöhnung des VR-Präsidenten M. Vasella ebenso aktuell wie dessen Ämterkumulati-on. ACTARES wird deshalb dem Verwaltungsrat die Decharge verweigern und die Wiederwahl von M. Rudloff, Präsident des Entlöhnungsausschusses, ablehnen.

Die AktionärInnen von ACTARES kritisieren anlässlich der Generalversammlung vom 6. März 2007 die von Novartis in Indien angestrengten Prozesse. Der eine betrifft die Verweige-rung des Patentes für das Antikrebsmittel Glivec. Der andere wendet sich gegen die indische Gesetzgebung über geistiges Eigentum. Die Tatsache, dass 99 Prozent des Absatzes von Glivec in Indien vom Unternehmen im Rahmen eines Hilfsprogramms gratis abgegeben wird, beweist, dass es praktisch keinen lokalen Markt gibt. Ein Novartis-Erfolg vor Gericht würde nach sich ziehen, dass Generika entweder vom Markt verschwinden oder verteuert würden. Ebenso müssten die Programme zur Gratisverteilung massiv ausgedehnt werden, nicht nur für Glivec, sondern auch für andere Medikamente. Die Zahl kaufkräftiger PatientInnen stiege jedoch nicht im gleichen Ausmass und Novartis würde unter stark erhöhten Kosten leiden. Zu Gunsten einer guten Corparate Social Responsability bittet ACTARES den Verwaltungsrat, die zweite Klage zurückzuziehen. Was die Unternehmensführung und die übersetzte Entlöhnung der Unternehmensspitze be-trifft, stellt ACTARES enttäuscht fest, dass die Vorstösse zahlreicher AktionärInnen im Laufe der letzten Jahre ignoriert wurden. ACTARES verweigert deshalb dem Verwaltungsrat die Decharge. Zudem wird die Wiederwahl von M. Rudloff, Präsident des Entlöhungsausschus-ses, abgelehnt. Er hat es nicht geschafft, im Interesse des Aktionariats zu handeln. ACTARES hat sich in der Vergangenheit wiederholt dafür ausgesprochen, die alten Chemie-deponien in der Region Basel zu sanieren. Wir bedauern die fortgesetzte Verzögerung des Anliegens und schliessen uns den Forderungen anderer Aktionäre in dieser Angelegenheit an.